Gibt es Wunder?



Gibt es Wunder im Alltag?

Erinnerst Du dich noch? „Wunder gibt es immer wieder!“, sang Katja Ebstein in den 1970er Jahren.

Und vielleicht denkst Du jetzt: „Aber Wunder im Alltag? Das gibt es nicht!“

Ich erlaube mir, zu fragen: „Bist Du sicher?“ Denn ich glaube, häufig haben wir einfach eine ganz falsche Vorstellung davon, was Wunder sind, und erst recht, wie Wunder im Alltag aussehen können.

Was sind Wunder also für Dich? Etwas Großes, das wie ein Komet einschlägt und Dein Leben auf den Kopf stellt? Wie beispielsweise eine unerwartete Beförderung, ein Lottogewinn oder der Märchenprinz, der auf einmal in Dein Leben tritt?

Wunder im Alltag: Immer etwas Großes und Atemberaubendes?

Auch wenn wir es dementieren und nicht wahrhaben oder nicht hören wollen, so hat doch auch in unser Leben die „Höher, Schneller, Weiter, Größer Mentalität“ Einzug gehalten. Und nicht nur in unser Leben. Auch unsere Gedanken werden davon beeinflusst. Deswegen glauben wir ganz häufig, dass nur etwas wirklich Großes und Bedeutsames es wert ist, als Wunder bezeichnet zu werden.

Doch ist das wirklich so? Ist tatsächlich nur etwas von großer, enormer Tragweite ein Wunder? Kann ein Wunder, vor allem ein Wunder im Alltag, nicht auch etwas ganz Kleines, ja fast schon Alltägliches sein?

Jeden Tag erleben wir unzählige Wunder

Ich bin der festen Überzeugung, dass uns jeden Tag sehr viele Wunder begegnen. Und wir nur nicht mehr wissen, wonach wir Ausschau halten sollen. Oder vielmehr, wir so davon überzeugt sind, dass Wunder etwas Großes sein müssen, dass wir die wahren Wunder im Alltag übersehen. Denn diese müssen nicht groß sein!

Was ist beispielsweise mit dem freundlichen Lächeln, das Dir ein völlig fremder Mensch auf der Straße schenkt? Oder dem wunderschönen Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang? Dem kleinen Stein, den Du am Strand gefunden hast, und der wie ein Herz aussieht? Die ruhige Stelle im Park, die Du ganz zufällig entdeckt hast und wo Du einen entspannten Nachmittag verbracht hast? Der Anruf eines Freundes, den Du lange nicht mehr gehört hast? Das kleine Blümchen das sich voller Dankbarkeit und Freude im Wind hin und her bewegt, weil wir es nicht zertreten haben.

All diese Sachen erleben wir tagtäglich. Doch warum bezeichnen wir sie nicht als Wunder? Weil sie zu alltäglich sind? Zu (vermeintlich) unbedeutend? Zu klein? Zu lapidar?

Sind es nicht vielmehr unsere Gedanken, Vorstellung und Überzeugungen, die hier verkehrt sind? Die so auf der Überholspur sind, dass sie naserümpfend über diese Art der Wunder hinwegsehen? Oder gar hinwegsehen wollen, weil sie nicht in das allgemein gültige Weltbild passen?

Denn was würde passieren, wenn nun jeder Mensch wieder damit beginnen würde, alle Wunder um sich herum wahrzunehmen? Nicht nur die Großen, sondern auch die Kleinen und selbst die ganz kleinen? Zu erkennen, dass „nichts“ selbstverständlich ist.

Wären wir dann nicht alle zufriedener, lebensfroher, zuversichtlicher, glücklicher?

Deshalb, glaube nicht an Wunder, sondern wisse, dass sie passieren…

 

Mit diesen Gedanken wünsche ich Dir eine schöne Zeit mit ganz vielen kleinen und großen Wundern im Alltag.